Einblicke von unterwegs

Jonas Ammann, seit Beginn bei Olten im Wandel dabei und Initiant des Projekts «Filme für den Wandel», hat sich Anfang Jahr vorübergehend aus Olten verabschiedet. Er verbringt die nächsten Monate damit, zahlreiche Projekte, Kurse, Festivals, Orte und Menschen zu besuchen, die sich für eine zukunftsfähige Gesellschaft einsetzen. Mit seinem neuen Projekt «Unterwegs im Wandel» möchte er auch andere Menschen daran teilhaben lassen und aufzeigen, dass wir hier in Olten mit unserem Bestreben für eine bessere und nachhaltigere Zukunft nicht alleine sind.

«Meine Reise beginnt gar nicht so weit weg von Olten. In der kleinen Gemeinde Steckborn am Bodensee bei der Gemeinschaft ‹Schloss Glarisegg›. Hier treffen sich unter dem Motto ‹creating a transformative culture› jedes Jahr über 50 Menschen verschiedenen Alters von nah und fern für den fünfwöchigen Intensivkurs ‹Ecovillage design education›. Dieser Kurs findet in verschiedenen Formen auf der ganzen Welt statt.
Was in diesem Kurs wirklich passiert, kann ich nur sehr schwer in Worte fassen. Er ist eher auf Erleben, als auf einen sachlichen Inhalt ausgelegt. Ich habe in diesen fünf Wochen viel und vor allem auch sehr intensiv über mich und andere gelernt. Ich hatte das grosse Glück, ein paar ungemein inspirierende Menschen treffen zu dürfen, habe ihren spannenden und sehr vielfältigen Lebensgeschichten gelauscht und diverse neue Lebensarten kennen gelernt. So wusste ich z.B. bisher nicht, wie Menschen leben, die über Jahre als Nomaden zu Fuss oder mit ihrem Auto unterwegs sind. Der Kurs bietet einen ersten flüchtigen Einblick in eine Vielzahl von Methoden, die für eine zukünftige nachhaltigere, friedlichere, erfülltere und zufriedenere Gesellschaft wichtig werden könnten. Sei es Soziokratie, Gemeinwohlökonomie, Gewaltfreie Kommunikation, possibility management, Konflikttransformation oder aktives und mitfühlendes Zuhören. Ich weiss nun aus eigenem Erleben, dass unsere gewohnten Problemlösungsstrategien oft deshalb ineffizient sind, weil sie die soziale und emotionale Ebene ganz oder zumindest teilweise ausschliessen. Sie befassen sich mit der Sache, nicht aber mit den Menschen dahinter. Und ich habe gelernt, dass Wut, Trauer und Angst von ihrem negativen Paradigma befreit werden müssten und dass wir, wenn wir letztere tatsächlich verdrängen, auch nicht fähig sein werden, wahre Freude zu empfinden. Das Schönste aber daran ist, dass alle Teilnehmer*innen ihre ganz eigenen Erkenntnisse nachhause nehmen können und dass diese auch ganz verschieden ausfallen können. Dieser Kurs hat tausend Facetten und ist für keine Person gleich. Ich kann den EDE-Kurs jeder und jedem nur wärmstens empfehlen.
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https://www.edeglarisegg.info/